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Die
Reise der Pinguine
Oktober
2005
Die Geschichte ist vermutlich den meisten bekannt: Die Pinguine verlassen
im Frühjahr das Meer, latschen in diversen Kolonien wochenlang sternförmig
zu einem bestimmten Treffpunkt, suchen sich dort einen Partner und machen
zusammen ein Ei, das Frau Pinguin nach drei Monaten auf die Füße
plumpst.
Das Ei wird in einem komplizierten Vorgang von ihren Füßen auf seine
bugsiert, wobei das eine oder andere schonmal zu Bruch geht und von den
armen verwaisten Eltern gebührend betrauert wird. Meist Anfängerpech!
Ist die Übergabe geglückt, legt er seine Hautfalte über das Ei und brütet,
während sie sich auf den wochenlangen, beschwerlichen Weg zurück zum
Meer macht, um sich endlich mal wieder so richtig vollzufuttern - vor
allem, um das Kleine zu ernähren.
Nach ein paar Monaten wackeln die Weiber wieder zurück zu den wartenden
Daddys, deren Mägen nun - nach vier Monaten hungern - bereits gehörig
knurren, und die inzwischen ein hungriges Küken auf den Füßen sitzen
haben. Mama füttert Küken, übernimmt den Zwerg auf ihre Füße, und
jetzt wackelt Papa zum Meer, um sich zu stärken.
So geht das dann eine ganze Weile hin und her, bis zum Schluss alle wieder
im Meer sind und alles wieder von vorn beginnt.
Die Bilder: Ausgezeichnet, hervorragend, beeindruckend. Super Kulisse,
unendlich verschiedene Ausprägungen von "Weiß": Von Persilweiß
bis knallblau.
Und die Pinguine! Aber SOWAS von süüß! Dieser unbeholfene Gang erinnert
mich an unsere Teenies mit diesen in den Kniekehlen hängenden Hosen. Dann
flogen die natürlich alle Naselang hin oder rutschten kilometerweit auf
den Bäuchen vorwärts und machten, indem sie sich kräftig mit den Füßen
abstießen, ordentlich Tempo! So richtig Speed kriegten die aber erst
unter Wasser, da rasen die ja wie Geschosse durch die Fluten und haben
soviel Schwung, dass sie in hohem Bogen durch die Luft und an Land fliegen
können. Natürlich mit klasse Bauchlandung!
Und dann die kleenen grauen Klopse mit ihren Kulleraugen, die irgendwann
unter der Hautfalte über den Füßen der Alten hervorlugen. Neee, sind
die putzig!!!
Sensationell die vielen atemberaubenden Nahaufnahmen, bei denen man sogar
die einzelnen Härchen der Tiere sehen konnte oder den Glanz in ihren
Augen.
Das hätte ein so schöner Film sein können - wenn da nicht dieses superdämliche,
unerträgliche Gequatsche wäre! Erzählt wird mit wechselnden Stimmen aus
Sicht eines Pinguin-Weibchens, eines Männchens und eines Jungen. Aber
derart kitschig, pathetisch und vermenschlicht, dass es einem körperliches
Unbehagen bereitet. Fast hätte ich einen Regenbogen mitten in die schöne
blau-weiße Eis- und Schneewelt gesetzt!
Wenn die Musik wiederum nicht ganz nett wäre, würde ich ja fast
empfehlen, mit Ohropax 'reinzugehen.
Sehens(!)wert ist der Film aber auf jeden Fall, und für Pinguin-Fans wie
mich sowieso ein Muss.
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